Sagen Sie jetzt nichts, Zaz

Die Chansonsängerin im Interview ohne Worte über Schulverweise, Vergleiche mit Edith Piaf und Gespräche mit der Natur.


    Geboren:
    1. Mai 1980 in Tours, Frankreich
    Beruf: Chansonsängerin
    Ausbildung: Musikkonservatorium
    Status: Beschwingt Paris

    Zaz ist überzeugte Französin und überzeugte Chansonnière. Darum hat ihre Musik von allem etwas, was die Franzosen so mögen: Chanson, Jazz, Gypsy, Pop. Piaf, Aznavour, Gainsbourg. Darum beschwört sie in ihren Liedern, vor allem jenen auf dem Album Paris, das alte Paris der Liebespaare im Jardin du Luxembourg, der Maler am Montmartre. Aber so rückwärtsgewandt das scheinen mag, so frisch ist es auch. Weil sie glaubt, was sie singt. Je veux hieß im Sommer 2010 ihr erster Hit. »Ich brauch euren ganzen Plunder nicht, gebt mir stattdessen das Leben, die Liebe, das Glück«, sang sie da, unbekümmert, mit großer Stimme. Ihr Idealismus und ihr Engagement gegen den Materialismus seien echt, sagen Menschen, die sie kennen. Bevor sie populär wurde, sang Zaz in Ballonmütze und Karohose auf den Straßen am Montmartre, lebte in besetzten Häusern oder bei Freunden auf der Couch. Nun ist sie bekannt, mietet eine kleine Wohnung, hat kein Haus und auch kein Auto. Einen großen Teil des Geldes, das sie verdient, spendet sie Colibris, einer ökologischen Organisation für eine bessere Welt. Ab Februar gibt Zaz Konzerte in Deutschland. Ein Lied, das sie live fast immer singt, heißt Paris sera toujours Paris. Das Lied einer Idealistin, besonders seit dem 13. November 2015.

    Fotos: Alfred Steffen