Worüber kann man die besten Witze machen, El Hotzo?

Der Satiriker, Podcast-Produzent und Autor im Interview ohne Worte über seine Heimat Franken, eine mögliche Karriere in der Politik und das richtige Mindset.

Geboren: 16. Januar 1996 in Forchheim, Oberfranken (als Sebastian Hotz)
Beruf: Satiriker, Podcast-Produzent und Autor
Ausbildung: Studium der Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspsychologie
Status: Witzfigur

So mancher deutsche Comedian beklagte in den vergangenen Jahren den Aufstieg einer vermeintlichen Cancel Culture. Witze müssten neuerdings politisch korrekt sein, hieß es, aber so funktioniere ­Humor nicht. Das Gegenteil zeigt ein junger Satiriker aus Franken, der Twitter erobert hat: Sebastian Hotz, besser bekannt als El Hotzo. Der heute 27-Jährige begann vor sechs Jahren, als eine Art Tagebuch lustige Tweets zu veröffentlichen. Mittlerweile kann er davon leben. In seinen satirischen Beiträgen – jeden Tag mindestens zehn ­Stück – macht er sich über Politiker lustig, kritisiert den Umgang mit der Klimakrise und lacht über sich selbst. Er ist auch deshalb so erfolgreich, weil sein Humor nie nach unten tritt. Seit zwei Jahren schreibt Hotz außerdem Witze für das ZDF Magazin Royale, seit vergangenem Jahr erklärt er einer wohl eher jungen Hörerschaft zusammen mit der Journalistin Salwa Houmsi im Podcast Hotz & Houmsi die Welt. Als ob das nicht reichen würde, erscheint dieser Tage Hotz’ erster Roman: Mindset. Darin nimmt er seine Protagonisten auf die Schippe, die durch Coachings und Business-Deals der Banalität entfliehen wollen. Es scheint, als habe sich Sebastian Hotz beim Schreiben an seiner Vergangenheit als BWL-Student abgearbeitet. Zum Glück kann er jetzt stattdessen politisch korrekte Witze machen.