Das englische Königshaus liefert oft Stoff für unsere Modekolumne, ob mit Prinzessin Annes Radlerbrille oder Herzogin Camillas Liebe zum Sorbetfarbenen. Doch in den letzten Tagen schlägt vor allem ein Familienmitglied hohe Wellen in dieser Angelegenheit. Jahrzehntelang beobachtete Prinz Charles die Frauen im Königshaus und die Hysterie um deren Outfits, selbst Blumen auf Hüten konnten die Berichterstatter tagelang zum Nachdenken bringen. Aber nun scheint Charles sich gedacht zu haben: was ihr könnt, kann ich schon lange!
Zusammen mit zwölf Studenten aus Italien und Großbritannien entwickelt Prinz Charles eine nachhaltige Luxus-Modekollektion. Das Ganze soll im kommenden Sommer erhältlich sein und trägt den Titel The Modern Artisan Project. Einige Designs der Kollektion sollen auf den Kunstwerken keines geringeren als Leonardo da Vinci basieren.
Die Einnahmen der Kollektion wird der Thronfolger natürlich nicht behalten. Der erlös geht an seine Stiftung The Prince's Foundation. Charles macht aber nicht nur gemeinnützige, sondern auch grüne Mode: vor ein paar Monaten erntete er 3000 Brennnesseln aus seinem Garten für das Designer-Duo Vin + Omi, die nachhaltige Mode aus dem Unkraut machten.
Charles ist alles andere als ein Fremder in der Modebranche. 2009 wurde er vom US-Männer-Magazin Esquire zum »Best dressed Man in the World« gekürt, 2017 hat er von dem selben Magazin den bescheidenen Namen des »King of Style« verliehen bekommen. 2019 landete er beim Magazin GQ unter die Top 10 der »Best dressed Men« und überholt Ryan Gossling und seinen eigenen Sohn William. Charles hätte »Roger Moore in seiner besten 007-Zeit überholt«, lobt die Redaktion des Esquire, und ist der »größte englische Marken-Botschafter«.
Wird getragen weil: Doppelt hält besser.
Wird getragen mit: Vielen Titeln.
Passender Song: »Good old fashioned lover boy« (Queen)