Hallo, Judith Butler, mit diesem symbolischen Dramolett feiert die Gender-Debatte ihr Debüt in meiner Kolumne: Der griechische Held ANTAEUS tritt mit einem Granatapfel in der Hand vor die drei Grazien. Paris hat gerade, weil er sich nicht entscheiden kann (sehr modern!), die Szene verlassen. Also sprach Antaeus: »Wer von euch hat mein nach mir benanntes Chanel-Parfum aus dem Badezimmer genommen?« Betretenes Schweigen. (Regieanweisung: Es riecht stark nach dem Herrenduft »Antaeus«). Helena erhebt das Wort: »Wenn du mir den Granatapfel da gibst, verrate ich dir, wer’s war.« Antaeus gibt ihr die Frucht, Helena hält sie hoch: »Ich war’s, weil: Ich trage AUSSCHLIESSLICH Männerparfums. Aber jetzt bin ich die Schönste!« Da kommt Paris zurück, nimmt ihr den Granatapfel aus der Hand, zerdrückt die Frucht, füllt das Antaeus damit auf und sagt: »Das entscheide immer noch ich. Und übrigens: Das hier ist dein neues Parfum, ich nenne es: Pomegranate Noir (Eau de Cologne von Jo Malone, 100 ml um 80 Euro). Nur für die Schönste.«