Modernität per se ist meine Sache nicht. Die Schlagschatten der Avanciertheit sind oft nur scheinbar dazu geeignet, das Leben der Menschen mit viel Kultur vor noch mehr Natur (z.B. dem Sonnenlicht) zu schützen. Als ich neulich auf dem ultraneuen Bangkoker Flughafen Suvarnabhumi einige Stunden im Transit verbrachte, fiel mir auf, dass bereits kurz nach der Eröffnung das gigantische Glastentakelsystem durch Vogeldreck und Monsunschlieren heillos verschmutzt war, und ich fragte mich, wie unschuldige Modernität eigentlich riechen sollte – abgesehen von dem köstlichen Elektroduft eines frisch ausgepackten Apple-Laptops? Geza Schön weiß die Antwort und hat daraus das Parfum »Molecule 01« (100 ml Eau de Toilette um 95 Euro) geschaffen. Es reagiert auf jede Haut anders, riecht vordergründig nach Wacholder, also Gin, und ist daher hintergründig gut. Doch Obacht, Suchtgefahr! Bereits John Cheever trug in sein Tagebuch ein: »Die Ginflasche, die Ginflasche. Es ist schmerzlich zu verzeichnen: Die Ginflasche ist leer.«