Sagen Sie jetzt nichts, Jussi Adler-Olsen

Der Bestsellerautor Jussi Adler-Olsen im Interview ohne Worte über skandinavischen Humor, Schreibblockaden und die dunkle Seite von Dänemark.

     
    Geboren
    2. August 1950 in Kopenhagen, Dänemark
    Beruf
    Schriftsteller
    Ausbildung Studium Medizin, Soziologie, Politische Geschichte, Filmwissenschaft
    Status Vatersöhnchen

    So chaotisch es auch klingt, Jussi Adler-Olsen hat sein Leben genau so geplant: Neben dem Studium verschiedener Fächer jobbte er in einer Druckerei und als Filmvorführer, handelte mit Comics und wurde Verlagsmanager, spielte Gitarre in einer Band, war Vorsitzender eines Solaranlagenunternehmens, kaufte, renovierte und verkaufte sehr gewinnbringend elf Häuser - um mal die wesentlichen Stationen zu nennen. Er wollte, so sagt er es, den Rat seines Vaters beherzigen: »Jussi, du hast so viele Talente, versprich mir, dass du sie alle ausprobierst, eins nach dem anderen.« Der Vater blieb immer wichtig, und so schreibt Adler-Olsen heute kein Wort ohne dessen alte Kappe als Glücksbringer auf dem Kopf. Dazu kann man sagen, dass jedes seiner Bücher - seit 1995 ist er Schriftsteller - ein Bestseller wird und Millionenauflagen erzielt, zuletzt Selfies, Band sieben der Krimiserie um den sonderbaren Kommissar Carl Mørck. Und wieder kommt der Vater ins Spiel: Ohne dessen Brief an den dänischen König mit der Bitte, sein Sohn Carl müsse Jussi heißen dürfen, denn die Familie nenne ihn Jussi, und nur darauf höre der Junge, wäre es bei Carl geblieben. Weil er von da an auch offiziell Jussi hieß, konnte der Autor seine Figur Carl nennen - und sie sein lassen, wie sie ist, ganz anders als er selbst.

    Fotos: Frank Bauer