Sagen Sie jetzt nichts, Randy Newman

Im Gespräch plaudert der Komponist über Erfolg und Misserfolg, Youtube und Goethe - ohne ein einziges Wort zu sagen.

    Name: Randall Stuart "Randy" Newman
    Geboren: 28. November 1943 in Los Angeles, USA
    Beruf: Komponist, Sänger
    Ausbildung: Musikstudium an der Universität von Kalifornien
    Status: Hollywoods Liedermacher

    Ein Leben wie eine Parabel: Da hält sich ein junger Musiker von der Filmmusik fern, weil seine drei Onkel Alfred, Lionel und Emil berühmte Filmkomponisten sind (57 Oscar-Nominierungen, zehn Oscars), und veröffentlicht in den 60er-Jahren lieber ein paar Alben mit intelligentem, zynischem Songwriter-Pop. Die Alben werden von der Kritik zwar gelobt, aber kaufen mag sie kaum jemand. Irgendwann ist der nicht mehr ganz so junge Mann seinen Status als ewiger Geheimtipp leid und versucht es doch mal als Filmkomponist – mit überwältigendem Erfolg. Es hagelt Oscar-Nominierungen (20 seit 1982, Oscars 2002 und 2011), und weil beim Film auch die Kasse stimmt, mag man es Randy Newman nachsehen, dass er seit einigen Jahren kaum noch neue Musikalben veröffentlicht und stattdessen lieber Filme wie Monster AG, Cars und Toy Story (Teil 1–3) vertont. Wie sehr ihm seine alten Songs aber weiterhin am Herzen liegen, demonstriert er auf der jüngst erschienenen CD/DVD Live in London: Da singt er seine Klassiker wie Short People, Sail Away und You Can Leave Your Hat On mit der Grandezza eines Zynikers, der ganz genau weiß: Große Popularität erlangten viele seiner früheren Songs erst, als sie von anderen Interpreten gesungen wurden.

    Fotos: Axel Martens