Sagen Sie jetzt nichts, Richard David Precht

Der Philosoph und Publizist Richard David Precht im Interview ohne Worte: über Gott, Kim Jong-un und Peter Sloterdijk.

    Geboren: 8. Dezember 1964 in Solingen
    Beruf: Philosoph und Publizist
    Ausbildung: Studium der Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte, Promotion in Germanistik
    Status: Sokrates aus NRW

    Im Grunde blieb dem kleinen Richard David nichts anderes übrig, als ein freier und kritischer Geist zu werden, der sich nicht groß um Mehrheitsmeinungen schert: Richard David Precht wuchs mit vier Geschwistern, zwei davon Waisen aus Vietnam, in einem antiamerikanisch eingestellten Elternhaus auf. Keine Cola, wenig Pop, viel Hannes Wader. Von seinem Kinderwunsch, Zoodirektor zu werden, ist heute immerhin ein 800-Liter-Aquarium mit Elefantenrüsselfischen übrig. Precht wäre sicher auch ein guter Tierschützer oder Straßenkämpfer geworden, er hat sich halt dafür entschieden, den Deutschen zu erklären, was das ist, Philosophie und dialektisches Denken. Die ZDF-Sendung, die seinen Namen trägt, ist eines der wenigen Formate im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, bei denen man sich in der Gegenwart wähnt. Trotzdem oder gerade deshalb sehen ihn Großfeuilletonisten und Universitätsprofessoren kritisch, einer nannte ihn mal den »André Rieu der Philosophie«. Es muss etwas mit diesen schönen langen Haaren zu tun haben. Oder mit Wilhelm Busch. Der hat geschrieben: »Wir mögen’s keinem gerne gönnen, daß er was kann, was wir nicht können.« Prechts aktuelles Buch heißt Erkenne die Welt - Eine Geschichte der Philosophie I.

    Fotos: Frank Schemmann