Sagen Sie jetzt nichts, Tom Schilling

Der Schauspieler Tom Schilling im Interview ohne Worte über Elternabende, Tennis und sein junges Aussehen.

Geboren: 10. Februar 1982
Beruf: Schauspieler
Ausbildung: Abitur, Stipendium der Lee-Strasberg-Schauspielschule in New York
Status: Daddy Cool

So schnell er auf die meisten Fragen reagiert, so lang feilt Tom Schilling an einer Antwort: als es um seine Tennis-Rückhand geht. Er spielt oft und gern Tennis, »weil man eigentlich gegen sich selbst spielt«, sagt er, »nicht gegen den Gegner. Oder besser: Man spielt mit dem Gegner, und wenn man verliert, verliert man gegen sich selbst.« Küchenpsychologisch betrachtet lässt so eine Äußerung darauf schließen, dass Schilling ehrgeizig ist. Und streng mit sich selbst. Was, wieder küchenpsychologisch betrachtet, mit seiner Kindheit zusammenhängen könnte: Schilling wuchs in Berlin-Mitte auf, die Eltern waren Kartografen, seinem Vater schüttelte er zur Begrüßung die Hand, seine Mutter schleppte ihn früh zu Castings. Mit Erfolg: Als 18-Jähriger spielte er Janosch in Crazy, danach ging es richtig los: Verschwende deine Jugend, Napola, Oh Boy, Unsere Mütter, unsere Väter. Und Robert, der in Oskar Roehlers Film Tod den Hippies!! Es lebe der Punk (jetzt im Kino) ins Westberliner Nachtleben der Achtziger eintaucht. Schilling, der früh Vater geworden ist (seine Kinder sind acht Jahre und zehn Monate alt), hat mit diesen sinnsuchenden Typen im wirklichen Leben wenig gemeinsam. Höchstens dies: Er ist Nick-Cave-Fan. Darum trägt er auch immer Anzug.