Welches Gemüsegrün ist essbar, welches nicht?

Karottengrün soll giftig sein – ob das stimmt und wie sich Gemüsegrün clever verarbeiten lässt, verrät eine Expertin.

Illustration: Ryan Gillet

Als Wasteless_hero gibt Anke Schmidt auf Instagram Nachhaltigkeits-Tipps und erklärt ihren rund 60.000 Followern, wie Zero-Waste in der Küche funktioniert:

»Wir hatten zwei Jahre lang ein eigenes Feld und haben deshalb oft Blätter von Gemüse mitgegessen und verarbeitet. Wenn ich eine Faustregel aufstellen müsste, welches Grün man essen kann und welches nicht, würde sie so lauten: Generell kann man das Grün essen, wenn es direkt aus dem Gemüse wächst – und nicht das Gemüse aus der Pflanze. Das gilt für Karotten, Radieschen, Kohlrabi, Rote Beete. Umgekehrt ist das Grün von Gurke, Rhabarber und Tomate nicht essbar. Sicherheitshalber sollte man sich immer vorher informieren, ob das jeweilige Gemüsegrün essbar ist.

Aus Radieschenblättern machen wir Pesto, das geht auch mit Karottenkraut gut. Blätter von Roter Bete oder Kohlrabi schneiden wir klein und verarbeiten sie in Quiches, Aufläufen oder braten sie einfach an. Oft haben diese Blätter einen leicht bitteren Geschmack.

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Was oft zu Unrecht im Müll landet, ist der Strunk von Brokkoli. Ich schäle ihn großzügig und brate ihn mit an. Denn auch der ist essbar. Mairübchen kann man zum Beispiel komplett essen – mit Schale und Blättern. Wir werfen immer alles in eine Pfanne und braten es an, bis die Rübchen und die Blätter zart sind.

Es ist also vieles essbar, doch ich wäre vorsichtig bei Gemüse aus dem Supermarkt. Oft wurde das Gemüse mit Pestiziden behandelt und tendenziell steckt davon mehr im Blatt als im Gemüse selbst. Wer das Grün trotzdem nicht wegwerfen will, könnte die Blätter mit Natron abwaschen. Damit kann man Pestizide und andere Rückstände weitestgehend entfernen.«