Dr. Petra Bracht ist Fachärztin für Allgemein- und Ernährungsmedizin in Bad Homburg und Buchautorin (u.a. »Klartext Ernährung«):
»Für unser Wohlbefinden sorgen unter anderem die chemischen Botenstoffe Serotonin und Dopamin, die Informationen zwischen Zellen übertragen und als Glückshormone bekannt sind. Mit unserer Ernährung beeinflussen wir das Gleichgewicht zwischen den Botenstoffen.
Kohlenhydrathaltige Lebensmittel, wie Nudeln, Brot und Reis enthalten viel Tryptophan, eine Aminosäure, die für die Produktion des Glückshormons Serotonin zuständig ist. Gut sind auch Kartoffeln, Süßkartoffeln, Quinoa und Amaranth. Bei Getreideprodukten ist die Vollkornvariante vorzuziehen, weil wir dann gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Uns mit Tryptophan versorgen und nebenbei unser Immunsystem stabilisieren, indem wir unserem Darm Ballaststoffe zuführen. Außerdem steigt bei Vollkornprodukten der Blutzuckerspiegel nicht so schnell nach oben, nur um hinterher wieder in den Keller zu fallen. Dasselbe gilt für stark gezuckerte industrielle Snacks. Wählen Sie statt Milchschokolade lieber die dunkle Zartbitterschokolade – je höher der Kakaogehalt, desto größer die aufhellende Wirkung, auch wenn uns unser gewohnheitsliebendes Gehirn anfangs etwas anderes vorgaukeln will.
Auch Nüsse, wie rohe Walnüsse, Haselnüsse oder Pekannüsse, kurbeln die Glückshormon-Produktion an und enthalten obendrein viel Eiweiß und gute Fettsäuren. Mein Lieblingssnack sind eine kleine Handvoll Cashewnüsse und eine Banane, die schmecken toll zusammen. Die Banane enthält zusätzlich Vitamin B6 und Kalium. Greifen Sie auch zu Avocados, Gewürzen wie Kurkuma, Chili und Pfeffer sowie grünem Tee. Der ist quasi ein flüssiger Glücksbringer, weil er zusätzlich antioxidativ wirkt und die Zellen erneuert. Die Ernährung sollte übrigens dauerhaft umgestellt werden. Schon nach wenigen Wochen dürften Sie sich ausgeruhter und energiegeladener fühlen – und können nachts besser schlafen.«