Andreas Hock ist für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Lebkuchen-Schmidt in Nürnberg verantwortlich. Seit 1927 wird dort Original Nürnberger Lebkuchen gebacken. Wichtig für den unverkennbaren Geschmack ist die Lebkuchengewürzmischung:
»Ein genaues Rezept für ein Lebkuchengewürz als solches gibt es nicht, denn das Mischverhältnis der verschiedenen Gewürze ist je nach Lebkuchenhersteller unterschiedlich. Klassische Lebkuchengewürzmischungen bestehen meist aus acht bis zwölf Zutaten. Essenziell für eine gute Mischung sind vor allem: Zimt, Kardamom, Anis, Ingwer, Koriander oder Nelken. Besonders diese Komponenten machen den unverwechselbaren weihnachtlichen Geschmack aus. Bei Lebkuchen-Schmidt in Nürnberg sind rund zehn Gewürze in der Mischung enthalten. Unser Rezept liegt sicher verstaut in einem Tresor. Die genaue Zusammensetzung und das exakte Mischverhältnis sind Firmengeheimnisse. Insgesamt kennen sie nur zwei Menschen im gesamten Unternehmen.
Die Lebkuchengewürzmischung macht den ganz eigenen Charakter des Gebäcks aus, der jede Lebkuchenbäckerei von den anderen unterscheidet. Die Rezepte sind teilweise schon Jahrzehnte oder Jahrhunderte alt und wurden von Generation zu Generation weitergereicht. Wer Lebkuchengewürz selbst herstellen möchte, sollte sich an die bekannten Zutaten halten und auf die Qualität der einzelnen Gewürze achten. Besonders frischer Ceylon-Zimt ist essenziell für den richtigen Geschmack. Ansonsten kann man herumprobieren und sich an den eigenen Vorlieben ausrichten.
Die Herkunft des Lebkuchengewürzes lässt sich nach Nürnberg zurückverfolgen. Im Mittelalter war die Stadt ein wichtiger Handelsplatz, an dem sich die Handelsketten von Nord nach Süd und Ost nach West kreuzten. Aufgrund der Vielfalt an Gewürzen entwickelte sich dort die Kunst der Lebküchnerei und eben auch das Lebkuchengewürz. Mein Tipp: Besonders gut schmeckt Lebkuchengewürz auch in Milchspeiseeis und wird damit zu einem großartigen Weihnachtsdessert.«