Martin Fuchs ist Chefarzt für Gastroenterologie, Hepatologie und gastroenterologische Onkologie. Er kümmert sich also um alle Beschwerden rund um den Verdauungstrakt in der Münchner Klinik in Bogenhausen. Eine der Kliniken in Süddeutschland, die sich auf Schluck-Störungen, besonders bei Achalasie, spezialisiert hat:
»Haben Sie schon mal eine Chili geschnitten und sich dann ins Auge gefasst? Das tut richtig weh. Schärfe reizt unsere Nerven und löst Schmerzen aus. Am Ende der Speiseröhre sitzt ein besonders empfindliches Nervengeflecht. Kommt da was Scharfes hin, entsteht eine Reaktionskette: Die Schärfe reizt und aktiviert den Nervus Phrenicus und den Nervus Vagus (die steuern Speiseröhre, Magen und Zwerchfell). Dadurch zieht sich das Zwerchfell zusammen. Die Folge: Unterdruck in der Lunge. Luft strömt ein und quetscht sich durch die geschlossene Stimmritze – wir wollten ja gerade gar nicht einatmen. Es entsteht ein Hicks-Geräusch: Schluckauf!
Worauf unsere Nerven reagieren, unterscheidet sich stark. Bei dem einen ist es scharfes, bei der anderen kaltes Essen. Typische Auslöser sind Alkohol oder ein überdehnter Magen. Manchmal sind es auch bestimmte Gewürze. Ist der Schluckauf nach zwei Tagen nicht weg, empfehle ich zum Arzt zu gehen. In den meisten Fällen hört er von allein auf. Es gibt viele Hausmittelchen, die gegen Schluckauf helfen sollen, auch da reagiert jeder anders, bei manchen hilft die Zunge rausstrecken, bei anderen die Luft anhalten, Wasser trinken oder den Schluckauf zählen. Ich glaube es ist vor allem die Ablenkung, die hilft. Wichtig ist vor allem, weiter ruhig zu atmen.«