Ahmed Madisch ist Chefarzt an der Klinik für Gastroenterologie, interventionelle Endoskopie und Diabetologie in Hannover:
»Jeder, der schon mal eine Nacht durchzecht oder an Weihnachten viel zu spät, viel zu viel gegessen hat, kennt wahrscheinlich das Symptom Sodbrennen. Leider gibt es keinen Trick, der hundertprozentig dagegenwirkt, sodass man am nächsten Morgen nicht sauer aufstoßen muss oder Schmerzen hat. Aber es gibt zwei Dinge, die man präventiv tun kann, um gar nicht erst Sodbrennen zu bekommen, und zwei Haushaltmittel, die – zumindest bei den meisten Menschen – helfen, akutes Sodbrennen zu lindern.
Zu den präventiven Maßnahmen zählt erstmal, ganz simple, die Auslöser in der Ernährung zu meiden. Patientinnen kommen immer zu mir und sagen, sie bekommen nach Tomate-Mozzarella Sodbrennen. Soll ich ihnen dann ein Mittelchen verschreiben oder einfach raten, auf Tomate-Mozzarella zu verzichten? Trick zwei, auch präventiv: Atemübungen. Das mag unkonventionell klingen, stärkt aber die Bauchatmung und das Zwerchfell und hilft so, den Verschlussmechanismus zwischen Magen und Speiseröhre zu verbessern, damit weniger Magensäure zurückfließt. Das ist der gleiche Mechanismus wie beim Singen!
Außerdem gibt es noch zwei Hausmittel, die ziemlich sicher gegen Sodbrennen helfen. Aber das ist eben immer individuell – und damit vielleicht nicht die ultimative Lösung für alle. Ein Trick ist, Milch zu trinken, wenn man eine Reflux-Phase hat. Heilerde hilft auch sehr gut, dazu gibt es auch erste Studien, die das zeigen. Wenn ich also eine lange Nacht mit viel Wein hinter mir habe, kann ich am nächsten Morgen ein Glas Milch trinken oder einen Löffel Heilerde unter meine Speise mischen oder in Wasser auflösen. Beides bindet die Säure und neutralisiert dadurch.«