»Arctic Snow Hotel« – Sinettä, Finnland

Im »Arctic Snow Hotel« schmilzt einem die Sauna unterm Hintern weg. Für eine Nacht sollte man es trotzdem probieren, meint unsere Autorin.

Von: Kerstin Greiner

In einem Schneehotel zu schlafen ist in der Sprache der Reiseveranstalter eine »Once in a Lifetime Experience«. Wobei das »once« wörtlich zu nehmen ist: Sogar die Betreiber des »Arctic Snow Hotels« im finnischen Lappland, eines der größten und aufwendigsten Schneehotels der Welt, raten davon ab, gleich zwei Nächte im Eiszimmer zu buchen.

Denn die Übernachtung in diesem märchenhaft anmutenden Schneepalast ist unvergesslich, aber trotz Hochgebirgsschlafsack und Rentierfellen auch unvergesslich kalt. So oder so: Wenn schon Schneehotel, dann so ein pompöses, von unzähligen Künstlern Jahr für Jahr von Hand aus Schnee und Eis geschnitztes Eisprunkschloss wie das »Arctic Snow«. In seinen Bars und Restaurants sind sogar die Teller und Stühle aus Eis, es gibt eine Eis-Hochzeitskapelle, Themensuiten aus Eis, Saunen aus Eis (eine Art Synchronschwimmen: Man schwitzt, und währenddessen schmilzt die Sauna um einen Zentimeter pro Saunagang). Auch die Betten sind aus Eis gebaut. Toiletten und Duschen gibt es (außer im nahen Haupthaus) nicht, logisch, das Wasser würde ja gleich gefrieren. Zur Sicherheit ist im Schneepalast ein warmer Raum mit Stockbetten eingerichtet, in den man sich flüchten kann, wenn man sich mit seiner »Experience« übernommen hat. Interessehalber ein Blick hinein: Um Mitternacht ist der Wärmeraum voll mit Japanern. Sie verpassen so viel. Und man versteht sie so gut.

Das Hotel liegt - dreißig Kilometer von Lapplands Hauptstadt Rovaniemi entfernt – an einem See: Nur so haben die Betreiber genug Wasser, um jedes Jahr von Dezember bis April das Eishotel neu zu erschaffen.