Mehr als hundert Jahre ist es her, dass zwei Frauen den »Bühelwirt« eröffneten. Mittlerweile ist es die Urenkelin der einen, die mit ihrem Mann weitermacht. Weil das Stammhaus auf Dauer zu klein wurde, entschieden sie sich vor ein paar Jahren für einen kantigen Erweiterungsbau mit schwarzer Fassade. Der wurde schon mit mehreren Designpreisen ausgezeichnet und steht, den Eindruck gewinnt man schnell, im größtmöglichen Kontrast zur Umgebung: ein moderner Kasten neben dem bäuerlich anmutenden »Bühelwirt«, unweit der steinernen Dorfkirche aus dem 16. Jahrhundert.
Auch innen zeigen sich die Kontraste: Im Eingangsbereich tritt man erst in eine traditionelle Stube, im Anbau dahinter bekommen die Großstadtfamilien ihr Bio-Abendessen serviert. Aber wer länger bleibt, wird merken, dass es kein Gegeneinander von Neu und Alt gibt, sondern gelingt, wovon viele Hotels träumen: eine Verbindung von Moderne und Tradition. Der Anbau etwa wirkt nur auf den ersten Blick fremdartig. Wer sich damit eingehender beschäftigt, findet heraus, dass man sich bei der Fassadengestaltung und der Dachform an der traditionellen Bauweise orientiert hat. Und auch die alteingesessenen Bauern kommen weiter für ihr Weißbier her.
Im Neubau haben alle Zimmer Panoramafenster, und während man vor einem davon auf der Fensterbank sitzt und auf das Gebirge hinausschaut, wird klar: Wahrscheinlich ist es die Liebe zum Berg, die alle und alles hier so gut zusammenhält.
Bühelwirt
Am Bühel 30
39030 St. Jakob im Ahrntal, Südtirol, Italien,
Tel. 0039/0474/65 03 09
DZ ab 158 Euro/Nacht mit HP.