Design-Hotels scheinen sich in Berlin zu vermehren wie Ungeziefer. Doch von dieser Bemerkung lässt sich der Concierge des Stue, der tatsächlich Herr Schatz heißt, bei der Hausführung nicht irritieren. Von den meisten Zimmern im Neubau genießt man den Blick in den Berliner Zoo, genau genommen in das afrikanische Gehege. Wer bei gekipptem Fenster schläft, hat trotzdem seine Ruhe, da Strauße und Antilopen die Angewohnheit haben, recht leise zu sein. Auch hohe Tiere findet man in der Umgebung – das »Stue« liegt im Botschaftsviertel. Und weil das Motiv auf der Hand liegt, kommen neben viel gelungenem Design auch allerlei Stoff-, Leder- und Bronzetiere in der Innenausstattung zum Einsatz: Ein riesiger Krokodilskopf lauert beim Eingang unter einer Lichtinstallation, in der Bar hocken lederne Schildkröten, Nilpferde und Büffel – und in der Ecke stehen zwei Orang-Utans. Die italienische Künstlerin Benedetta Mori Ubaldini formte sie aus Hühnerdraht, und sollten Sie, nachdem Sie selig den zweiten Nachmittagstee getrunken und sich in die Affen verliebt haben, auf die Idee kommen, Herrn Schatz zu fragen, was die kosten: Sie sind sehr teuer. In jedem Fall ist es günstiger, im »Stue« abzusteigen, wenn Sie nach Berlin fahren.
Das Stue
Drakestraße 1
10787 Berlin
Tel. 030/311 72 20
DZ ab 200 Euro
»Das Stue« – Berlin
Der Berliner Zoo liegt nebenan, und auch sonst ist in diesem Hotel manches tierisch gut.