Vor 300 Jahren stand der »Florhof« weit außerhalb der Stadmauern von Zürich, und irgendwie spürt man das – obwohl die Lage des Hauses heute sehr zentral ist: zwischen Altstadt und Uni. Trotzdem. Wenn man das Hotel betritt, lässt man die Stadt hinter sich; der »Florhof« fühlt sich von innen so an, wie er von außen aussieht: eher wie eine familiengeführte Pension auf dem Dorf als ein geschäftiges Stadthotel, mehr wie ein Rückzugsort als ein Szenetreff.
Der »Florhof« ist seit fast hundert Jahren in Familienbesitz, mittlerweile in der dritten Generation. Die Großeltern wohnten noch selbst im Erdgeschoss (der alte Kachelofen und ein neu bezogener Sessel in der Lobby sind aus dieser Zeit übrig), die Enkel dagegen haben das Haus 2014 einem Profi übergeben: der Direktrice Isabelle Zeyssolff. Sie beließ das Haus in der Drei-Sterne-Kategorie, doch sowohl der Weinkeller als auch das fantastische Restaurant wären einem Luxushotel angemessen.
Zu den Stammgästen gehören bekannte Schweizer Schriftsteller, erzählt sie stolz, in der Lobby stehen wie Trophäen die Werke, die zum Teil hier entstanden sind, etwa von Benedict Wells oder Emanuel Bergmann. Sie finden hier die Ruhe, ihre Bücher zu überarbeiten oder mit Lektoren zu besprechen. Zeyssolff muss dann nur aufpassen, dass die Literaten nicht vor lauter Konzentration vergessen zu trinken: Alle paar Stunden bringt sie Wasser und Kaffee vorbei.
Hotel Florhof
Florhofgasse 4
CH-8001 Zürich
Tel. 0041/44/250 26 26
DZ ab 240 Euro inkl. Frühstück
Foto: Hotel Florhof