Wer morgens im Hotel »Helka« die Augen öffnet, schaut ins Grüne: auf Kiefernwälder, felsige Inseln, Seen – obwohl vor dem Fenster nur der Verkehrsfluss rauscht. Das Haus steht im Zentrum von Helsinki, genauer in der Nähe des Hauptbahnhofs. Im Hotel finden sich jedoch überall Verweise auf die Wälder und Moore, die drei Viertel von Finnland bedecken: Über den Betten hängen statt Lampen große, indirekt beleuchtete Landschaftsfotos. Die Möbel, fast alles Entwürfe des Naturliebhabers Alvar Aalto, sind aus Birkenholz. Duschgel und Shampoo riechen nach Harz und Zapfen, im Restaurant stehen Hirsch und Vogelbeeren-Pannacotta auf der Karte. Wivi Lönn, Finnlands erste freischaffende Architektin, baute das Haus 1928 im Auftrag der YWCA, der finnischen Young Womens Christian Association, der das Gebäude bis heute gehört (wohl auch deswegen saunieren Hotelgäste hier nach Geschlechtern getrennt). Das »Helka« war ursprünglich ein Wohnheim für junge Frauen vom Land, die in Helsinki Arbeit suchten. Wenn man heute in einem der ehemaligen Mädchenzimmer auf dem Bett liegt, geht es einem andersherum: Man will die Weiten Finnlands sehen – am liebsten nicht nur auf Fotos.
Hotel Helka
Pohjoinen Rautatiekatu 23
Helsinki, Finnland
Tel. 00358/9/61 35 80
DZ ab 115 Euro