Ich habe den Film Nachts im Museum nie gesehen, aber ich weiß jetzt, wie es nachts in der Bäckerei ist. Das Bed and Breakfast »BDB Lapin« in Antwerpen gehört nämlich zu einer Backstube mit Café, und wenn man nach den Streifzügen durch Antwerpen abends die Eingangstür aufschließt, steht man mitten im dunklen, verlassenen Verkaufsraum. Links der Tresen mit Kasse, gläsernen Keksdosen und geflochtenen Brotkörben, dahinter die riesige Espressomaschine. Am Ende des Raums die Küche, wo tagsüber Croissants gebacken und Toasts geschmiert werden und jetzt leise die Spülmaschine surrt.
Irgendwie merkwürdig, ein bisschen aufregend, definitiv eine neue Hotelerfahrung. Stefan Verpoten, der freundliche Besitzer, sagte, wir könnten uns jederzeit unten hinsetzen und uns einen Kaffee oder Tee machen, was die Kinder dann großzügig auf »Kekse essen und Limo trinken« ausweiten. Das Interessante in derartigen Situationen ist: Je mehr Freiheit einem gelassen wird, desto gewissenhafter verhält man sich.
Auch ansonsten ist das »Lapin« – französisch für Hase – zu empfehlen. Wir hatten die ganze obere Etage unter dem Dach für uns, zwei miteinander verbundene Zimmer mit insgesamt fünf Schlafplätzen und einem großen, frisch renovierten Bad. Die Einrichtung geht betont in Richtung Vintage. Nur das Frühstück ist, ausgerechnet hier, nicht im Zimmerpreis inbegriffen. Aber wer würde jetzt noch woanders hingehen, wo er sich in der Küche schon so gut auskennt?
BDB Lapin
Mechelsesteenweg 72
2018 Antwerpen
Belgien
Tel. 0032/496/22 28 91,
DZ ab 131 Euro/Nacht