Ein Text über Rom könnte mit Julius Caesar beginnen, meinetwegen auch mit Asterix. Ich möchte mit Claus Weselsky anfangen, dem aufmerksamkeitsaffinen Gewerkschaftschef der Lokführer. Andere schaffen sich mit dem Bau eines Kolosseums ein Lebenswerk (Kaiser Vespasian), Weselsky probiert es mit nicht enden wollenden Streiks. Darum hier vor dem Hotel-Tipp ein Bahn-Tipp: »Frecciarossa«, übersetzt: »roter Pfeil«, so heißen die pünktlichen, sauberen, gut klimatisierten Züge der italienischen Bahn, die einen sehr komfortabel nach Rom bringen. Also falls man es trotz Streiks und übervollen, müffelnden und langsamen ECs aus Deutschland bis nach Bologna geschafft hat. Schon vor dem Hauptbahnhof in Rom fährt man an gut erhaltenen Aquädukten vorbei, die den absurden kulturhistorischen Überfluss dieser Stadt ankündigen. Selbst das Latein hassende Kind fand Rom toll, trotz Touristenmengen und Wartezeiten.
Was das Besucherleben angenehmer macht, ist ein gut gelegenes Hotel mit Dachterrasse, schönen Zimmern und halbwegs bezahlbaren Preisen. So etwas ist das »Condominio Monti«, das vom Römer Filippo Ribacchi und der Österreicherin Kaja Osinski gegründet wurde. Die kleine Straße, in der das Hotel liegt, führt direkt zum Kolosseum, meinem Höhepunkt in Rom – was angesichts der Sehenswürdigkeiten dieser Stadt etwas heißt. Zum Sonnenuntergang sind wir vom Hotel immer kurz rübergelaufen, beleuchtet ist das Kolosseum samt Forum Romanum noch schöner als am Tag.
Condominio Monti
Via dei Serpenti 109
00184 Roma
Italien
Tel. 0039/06/488 58 89,
DZ ab 174 Euro/Nacht