Wegen des Coronavirus sind Reisen derzeit schwierig bis unmöglich. Wir setzen die Rubrik »Hotel Europa« trotzdem fort – damit Sie wissen, wohin Sie fahren möchten, wenn die kritischen Zeiten vorbei sind. Und das werden sie irgendwann sein.
Regensburg ist so bezaubernd, eigentlich ist es egal, wo man schläft. Dagegen spricht ein Ort, der die mittelalterliche Kopfsteinpflastergeborgenheit dieser Stadt so verinnerlicht hat, dass man unbedingt dort übernachten sollte: das »Hotel David«, in dem man sich tatsächlich vorkommen kann, als hätte es die vergangenen paar hundert Jahre nicht gegeben (ohne auf den Komfort des 21. Jahrhunderts verzichten zu müssen). Das Gebäude beherbergte im 12. Jahrhundert eine Kapelle, danach herrschaftliche Biedermeierwohnungen, irgendwann war es eine Bruchbude – und wurde sehr liebevoll saniert: Heute geht man auf Originalholzböden und blickt von den (extrem bequemen) Betten auf historische, mit Skalpell und Pinsel freigelegte Wandmalereien. Im »David« kann man sich ganz elegant durch ein paar Jahrhunderte schlafen. Auch liegt das Hotel fast neben der historischen »Wurstkuchl«, in der es seit ein paar Hundert Jahren die besten Bratwürste Deutschlands gibt.
Fragen Sie, ob das Zimmer 41 frei ist, mit den Dachbalken, die charmant und praktisch sind: zum Handtuchdrüberwerfen. Auf der einen Seite blickt man auf den Dom, auf der anderen auf die fast 900 Jahre alte Steinerne Brücke und die Donau. Ach ja, das »David« hat noch einen großen Bruder in der Parallelstraße: das »Hotel Goliath«. Da kann man alles machen, was die sakrale Atmosphäre im »David« nur stören würde: feudal frühstücken, in der Sauna schwitzen, vor dem Haus ein Glas Wein trinken und sich fragen, ob eigentlich noch der Nachtwächter mit Hellebarde und Laterne vorbeikommt.
Hotel David
Goldene-Bären-Straße 7
93047 Regensburg
Tel. 0941/200 09 00
DZ ab 119 Euro.