Hotel »Fahrradstop«, Sachsen-Anhalt

Am besten kommt man mit dem Fahrrad her, aber auch für Autofahrer ist das Landhaus in Sachsen-Anhalt gut gelegen. Wer eines der vier Zimmer bewohnt, wird Teil einer langen Geschichte zwischen zwei Männern, die sich einst in New York kennenlernten.

Thomas von Ledersteger hat sein Studium in New York als Fahrradkurier finanziert. Wann immer er in der Daimler-Benz-Holding etwas abgab, lud ihn der Chef zum Kaffee ein, der war froh, mal Deutsch sprechen zu dürfen. Dreißig Jahre später meldete sich der Daimler-Chef wieder bei Ledersteger, der inzwischen Fondsmanager in der Schweiz geworden war. Der alte Bekannte fragte Ledersteger, ob er nicht ein verfallenes Gut in Sachsen-Anhalt geschenkt haben wolle, direkt an einem Fahrradweg entlang der Elbe gelegen? Der Bekannte hatte es selbst geerbt, wollte aber nicht zurück nach Deutschland. Ledersteger nahm das Geschenk an, steckte etwas Geld in die Gebäude aus der Gründerzeit und eröffnete, da er immer noch gerne Fahrrad fährt, auf dem Gut 130 Kilometer vor Berlin eine kleine Pension mit erst vier Zimmern für Fahrradfahrer, mittlerweile sind es zehn in zwei Gebäuden. Marlies, Susi und Simone heißen die guten Seelen des Hauses. Sie kochen auf Bestellung abends Hausmannskost. Am Wochenende backen sie Kuchen und finden Familienfeste, Firmen- und Vereinsfeiern auf dem Gut statt, im Sommer gibt es manchmal Klassik-Konzerte. Autofahrer sind natürlich auch willkommen. Eine gute Adresse in der Nähe der A 9, die für Berlinreisende sehr praktisch sein kann.

FahrradStop Gut Lorf
Calber Landstraße 88 a
06385 Aken
Tel. 0151 111 96 994, DZ 50 Euro.
fahrradstop.de