An Bord von Kreuzfahrtschiffen weisen Wegeleitsysteme die Richtung, wenn Passagiere mal nicht mehr zu ihrer Kabine finden. Im »The Breeze« gibt es kaum Wegweiser, und so irre ich recht ratlos durch die Gänge des Hotels. Die Anlage auf Usedom hat keine 1000 Kabinen, aber immerhin 127 Apartments – und am dritten Tag gehe ich immer noch im Labyrinth der Hotelgänge verloren. Es dauert, bis ich von Haus vier endlich im Spa-Bereich im Haus zwei angekommen bin.
Aber die Suche treppauf, treppab hat sich gelohnt: Auf mich warten ein großes Schwimmbecken, mehrere Saunen und ein knisterndes Kaminfeuer. Nicht nur die vertrackten Wege, auch die windgeschützten Loggien, die wie Außenkabinen an der hellen Fassade des »The Breeze« kleben, erinnern an einen Ozeanriesen, der an der Promenade zwischen den Seebrücken von Ahlbeck und Heringsdorf gestrandet ist. Zwischen Usedoms typischer Bäderarchitektur und den Kiefernwäldchen ist das Gebäude auffallend modern. Das »The Breeze« hat erst im vergangenen Jahr eröffnet. Alles wirkt noch sehr makellos. Vielleicht hat man deshalb im schicken Restaurant für Patina gesorgt, die Wände sehen aus, als wären Streifen aus dem Putz gerissen, und die Decke wurde mit Spanplatten verkleidet. »Wir lernen noch, bitte sagen Sie uns, wenn etwas nicht in Ordnung ist«, ermuntert die freundliche Dame an der Rezeption. So weit stimmt alles, danke. Aber kann mich vielleicht jemand zu meinem Zimmer bringen?
The Breeze
Rathenaustr. 3,
17419 Seebad Ahlbeck, Usedom
Tel. 038378/692 00,
DZ ab 160 Euro/Nacht.