Es gibt Orte, da fährt man genau zweimal hin: das erste Mal als Kind mit den Eltern und später mit Besuch aus dem Ausland. Ansonsten macht man einen großen Bogen um diese Orte, weil sie viel zu beliebt sind, anders gesagt: weil der Rest der Welt immer da ist. Das Schloss Neuschwanstein ist einer dieser Orte, im vergangenen Jahr besichtigten es knapp 1,5 Millionen Menschen. Dann brach Corona aus, das Schloss machte zu. Aber seit Anfang Juni kann man es nun wieder besuchen. Und um die Touristen (derzeit sind es vor allem noch deutsche Gäste, der Rest der Welt wird aber auch wieder kommen) zu umgehen, die jetzt durch den Thronsaal wandeln, mietet man sich in einem Hotel mit dem sperrigen Namen »Ameron Neuschwanstein Alpsee Resort & Spa« ein, das unterhalb des Märchenschlosses liegt. Hier guckt man bequem vom Bett aus auf Türme, Giebel und Zinnen oder auf das gegenüberliegende Schloss Hohenschwangau.
Ignorieren darf man den Neubau mit seinen modernen Zimmern, denn viel schöner ist es in den drei historischen Gebäuden, etwa der renovierten »Alpenrose« oder dem »Jägerhaus«, mit Hirsch- und Hundeköpfen an der Fassade. Egal ob beim Frühstück, auf dem Laufband oder in der Bar (natürlich gibt es Drinks wie »Ludwigs Last Word« – Wodka, Kirschen, Chartreuse, Limette, Zucker): Überall ist ein Stück Schloss zu sehen. Ein guter Zeitpunkt also, um es wie Ludwig II. zu halten, der im Allgäu Ruhe finden wollte. Denn die findet man hier normalerweise ja eher nicht.
Ameron Neuschwanstein Alpsee Resort & Spa
Alpseestr. 21, 87645 Hohenschwangau
Tel. 08362/7030-0, DZ mit Frühstück ab 179 Euro.
ameronhotels.com