Es gibt Menschen, die machen aus jedem noch so kleinen geschafften Schritt ein Fest. Arbeitswoche rum? Entkork den Wein! Artikel abgegeben? Hol den Sekt aus dem Kühlschrank! Dass ich einer dieser Menschen bin, können Sie sich nun denken. Ich finde, wer viele kleine Erfolge feiert, muss nicht ewig auf die großen warten, neuer Job, neue Wohnung, passiert doch viel zu selten. Nun mögen Leserinnen und Leser, die ihren dreißigsten oder fünfzigsten Hochzeitstag gefeiert haben, müde lächeln, aber ja, auch den ersten Hochzeitstag kann man feiern. Wir feierten im »Hotel Pfösl«, in den Dolomiten.
Zum ersten Mal wurde das Haus Pfösl an diesem Ort 1510 erwähnt, jahrhundertelang war es ein Bauernhof, bis die Großeltern der Schwestern Brigitte und Eva Zelger, die das Hotel heute führen, den Hof 1950 zu einem Gasthof umbauten. Aus einer kleinen Pension wurde seitdem ein Hotel für 126 Gäste. Das »Pfösl« liegt auf einem Hügel inmitten eines Hochplateaus, von Weitem hat es etwas von einem Raumschiff. Im Inneren riecht es dafür so intensiv nach Zirbe und Heu, als stünde man genau zwischen Wald und Wiese.
Im Naturspa kann man dann wirklich ein Heubad nehmen, probiert man nicht gerade eine der acht Saunen aus oder blickt vom Infinity-Pool auf die Berge. Gäste mit mehr Tatendrang können geführte Wandertouren gehen, Brot backen oder Kurse über Heilkräuter belegen. So geht der erste Hochzeitstag im »Pfösl« fast so schnell rum wie der eigentliche Hochzeitstag. Nur, dass es vor einem Jahr keine Esel zum Streicheln gab.
Hotel Pfösl
Schwarzenbach 2, 39050 Deutschnofen, Italien,
Tel. 0039/0471/61 65 37,
DZ mit Dreiviertel-Pension ab 139 Euro
pfoesl.it