Zuerst, wie es gute Sitte ist, die schlechte Nachricht: Ja, das Hotel »Miramonte« liegt in Österreich. Nein, im Bad gibt es keine kostenlose Zahnbürste, auch keinen Rasierer, nur eine Duschhaube; wer im Doppelbett unruhig schläft, der verschwindet schnell irgendwo in einer Ritze zwischen zwei Matratzen. Und ohne ein Faible für die Gebrauchsarchitektur der Sechzigerjahre könnte man enttäuscht sein – auf den ersten Blick. Nun die gute Nachricht: Für die, die draußen bleiben müssen, also die Raucher, steht ein Heizstrahler direkt neben dem Aschenbecher. Nach der Zigarette betritt man einen der schönsten und angenehmsten Orte Österreichs abseits von Wien: Das Personal ist immer da, aber nie aufdringlich, der Blick aus den Zimmern auf Bad Gastein und den Stubnerkogel: spektakulär; das Spa so großzügig, als gehörte es zum ehemaligen »Grand Hotel« auf der anderen Talseite. Ein Stockwerk darüber mixt Jesper, ein Schwede, den perfekten Whisky Sour, und da die Bar vermutlich die beste in Bad Gastein ist, sollte man dort einfach sitzen bleiben.
Was macht aus einem Hotel ein gutes Hotel? Eine Antwortet lautet: Platz, viel Platz. Dass damit nicht schiere Größe, sondern vor allem Raum für einen selbst gemeint ist, beweist das »Miramonte«. Frühstück bis 11:30.
Anschrift Hotel Miramonte, Bad Gastein; Tel. 0043/ 64 34/25 77-0, www.hotelmiramonte.com. Preise ab 62 Euro/DZ mit Frühstück & Drei-Gang-Menü.