In Pedras Salgadas, hatten wir gelesen, kann man in Hütten und Baumhäusern mitten im Wald übernachten. Abenteuerlich, fanden meine zwei kleinen Töchter, mein Mann und ich, wir packten Taschenlampen und feste Schuhe ein und machten uns auf den Weg: eineinhalb Stunden von Porto, immer höher in den bergigen Norden Portugals. Endlich angekommen, stehen wir aber nicht im Wald, sondern vor dem Eisentor eines Stadtparks. Mit dem Golfcart chauffiert uns ein Mann im Anzug zu unserer Unterkunft. Das hatten wir uns wilder vorgestellt. Ein Haus aus Schiefer und Holz, das in der Vegetation fast völlig verschwindet, versöhnt uns aber. Es wurde so zwischen die Bäume gewürfelt, dass kein Stamm vor ihm weichen musste. Zieht man die Jalousien der bodentiefen Fenster hoch, erfüllt das Grün der Umgebung den ganzen Raum. Eine Spinne genießt den Ausblick von einem blütenweißen Kopfkissen. Das Haus ist eines von 14 am Boden. Zudem schlängeln sich zwei Baumhäuser über lange Stege durchs Geäst. In der Dämmerung machen wir uns auf Erkundungstour - und finden das Abenteuer, nach dem meine Töchter gesucht hatten. In den verwilderten Teilen des zwanzig Hektar großen Parks verstecken sich verfallene Häuser und eine Kapelle. Ein algengrüner Teich könnte der Schauplatz eines Horrorfilms sein. Genau wie die Thermalquellen, die in kleinen Höhlen hinter Gittern liegen. Wenn man hineinruft, schallt es schaurig heraus.
Pedras Salgadas Spa & Nature Park
5450-140 Bornes de Aguiar
Tel. 00351/259/42 71 40
ein Haus für vier Personen ab 160 Euro
Foto: Pedras Salgadas