Dieses 1000 Jahre alte Anwesen war mal Ritterburg, später Äbtissinnenkloster, schließlich Hospital, dann lange Zeit Ruine. Dreißig Jahre hat die Besitzerfamilie Knötig in die Renovierungsarbeiten investiert. Wer hier von seinem Zimmer durch romanische Kreuzgänge hinunter ins Felsenbad im Keller geht, macht eine Zeitreise vorbei an verwitterten Fresken, alten Votivbildern und in Stein gehauenen Familienwappen. Spa, finnische Sauna, Außenpool gibt es auch: als diskrete Option, nicht als Selbstoptimierungsstress. Vom »Pfisterhaus« - einst Backstube, jetzt archaisch-luxuriöse Ferienwohnung - blickt man wie von einem Adlerhorst hinunter ins Pustertal, durch Fenster, die mal Schießscharten waren. Ab und an unterbricht ein entfernt ratternder Zug die Stille. Drinnen duftet es nach Lärchenholz, draußen im umliegenden Klostergarten nach Wildkräutern. Die Küche ist hervorragend (handgemachte Pasta, Knödel), der Weinkeller gut sortiert. Grabungen zufolge ist der Hügel, auf dem die Sonnenburg thront, seit vier Jahrtausenden besiedelt. Man kann von hier oben viel überblicken: das ganze Land, vor allem aber den langen Weg des Menschen vom Ötzi mit Faustkeil zum WLAN-abhängigen Facebook-Freund.
Hotel Schloss Sonnenburg
39030 St. Lorenzen
Südtirol
Tel. 0039/0474/479 999
DZ ab 105 Euro
Pfisterhaus ab 180 Euro