Eigentlich träumte Peter Kirchberger immer von einem Surferhotel. Vor fünf Jahren hat er tatsächlich seinen Job geschmissen, aber der Zufall machte ihn zum Hüttenwirt – 1100 Meter über Bayrischzell statt unten in der Südsee. In seinem Sillberghaus ist vieles anders als auf anderen Hütten: Man kann die zwölf Zimmer mit 30 Betten nur als Ganzes mieten, inklusive dreier Stuben, Naturswimmingpool – und bald auch einer Sauna. Die Leute feiern hier Geburtstag oder Hochzeit, mit Stubenmusi und Kuhglocken, Firmen tagen auf dem Berg. Peter Kirchberger, der Wirt, kennt sich aus damit, 20 Jahre arbeitete er in Marketingagenturen. Currywurst oder Pommes sucht man vergebens auf der Schiefertafel am Ausschank, denn es gibt keine Fritteuse. Stattdessen: Zucchinisuppe oder Lauchquiche mit Salat, dazu Rhabarberschorle oder eben Bier. Das »Sillberghaus« wurde in den Dreißigerjahren für Soldaten gebaut, Kirchberger hat es renoviert. Kürzlich hat er eine zweite Hütte über dem Schliersee gepachtet, das »Almbad Huberspitz«: Dort hat er einen ehemaligen Chefredakteur der GQ, Reinhard Haas, zum Hüttenwirt gemacht. Die Ruhe in den Bergen scheint verführerisch zu sein für Leute, die von ihren alten Jobs genug haben.
Sillberghaus
Tiroler Straße 70
83735 Bayrischzell
Tel. 08023/533
Hütte mit 30 Betten ab 680 Euro
»Sillberghaus«, Bayrischzell, Oberbayern
Wer bei einer Hütte in den Bergen an durchgelegene Stockbetten denkt, wird überrascht sein: Im »Sillberghaus« gibt es wunderschöne, helle Doppelzimmer - nur der zauberhafte Blick ins Tal bleibt so wie man ihn kennt.