Elf Uhr im Frühstücksraum der »Superbude«, »Kitchenclub« genannt: Weil hier abends auch mal gerockt wird, gibt es Frühstück bis Mittag. Zuletzt ist die Schweizer Indiepop-Band Frantic aufgetreten, deren Sound nun im Hintergrund läuft. Über der langen Tafel hängt Waffelduft. Am Tisch sitzen: vier Freundinnen, die sich ihre gestrigen Einkäufe aus dem nahen Karolinenviertel zeigen. Drei Skaterjungs vor Nutellastullen. Ein Elternpaar, dessen Sohn nicht weit vom Tisch in einer zum Sessel umfunktionierten Schubkarre hockt. Und Tante Brigitte, die ihre und meine Croissant-Krümelreste vom Tisch wischt. Sie ist gar nicht meine Tante, nennt sich aber trotzdem so. So ist das in der »Superbude«: Man fühlt sich wie zu Gast bei Freunden, die gern gut und lang schlafen, essen, feiern. Diese auf große Familie gemachten Hotels können ja auch fies sein – bei der »Superbude St. Pauli« mit ihren 89 »Buden« geht die Idee auf: Es ist ein Ort für Jugendliche jeden Alters, eine Kreuzung aus Roadie-Unterkunft und WG – nur ohne Sofaruinen, dafür mit blitzsauberen Bädern und mit Sandwiches und Smoothies gefüllten Kühlschranken in der Lobby: für die, die das Frühstück bis zwölf einfach nicht schaffen.
Superbude St. Pauli
Doppelzimmer ab 60 Euro
Vierbettzimmer ab 95 Euro
Bett in Mehrbettzimmer ab 16 Euro
Juliusstraße 1-7
22769 Hamburg
Tel. 040/807 91 58 20