Das muss man erst mal hinbekommen: Trotz Haltestangen, Duschsitzen und Pflegebetten kommt im »Haus Himmelfahrt« nie ein klinisches Gefühl auf, sondern alles wirkt edel und durchdacht. Das war Gabriel N. Toggenburg wichtig, schließlich begleitet ihn das Thema Barrierefreiheit fast sein ganzes Leben. Sein Bruder ist seit dessen vierten Lebensjahr gehandicapt, seit zehn Jahren sitzt er im Rollstuhl. Toggenburg selbst arbeitet für die Grundrechteagentur der EU in Wien. Und als er vor wenigen Jahren den Umbau der einstigen Pferdestallungen des 500 Jahre alten »Haus Himmelfahrt« in Angriff nahm, des ehemaligen Sommerfrischehauses seiner Familie, war klar: Was hier entsteht, muss barrierefrei, inklusiv und nachhaltig sein. Sowie vornehm und stilvoll.
So entstanden vier Selbstversorger-Ferienwohnungen, ein Gemeinschaftsraum mit Kamin und Bibliothek, ein kleiner Wellnessbereich und eine weitläufige Gartenanlage inklusive Mini- Atelier mit Blick auf den Schlern. Außerdem gibt es Rangierfreiheit, Außentüren mit Nullschwellentechnik, unterfahrbare Waschbecken und Küchenmöbel. Sogar der Watergrinder, ein Fitnessgerät für das Oberkörpertraining, und die Sauna sind für Rollstuhlfahrende geeignet. Drum herum finden sich farbenfrohe Tapeten, Holzschau- kelpferde oder Oldtimer-Tretautos aus dem Toggenburger Familienfundus. Wer allerdings das Haus verlässt, um den Ritten zu erkunden, stößt noch auf Barrieren. Das hat Toggenburg aber längst beim Rittner Bürgermeister hinterlegt.
Haus Himmelfahrt
Maria Himmelfahrterweg 25,
39054 Oberbozen, Italien
Wohnungen ab 120 Euro/Nacht pro Person.