Die Voralpen-Surfer

Warum ans Meer ziehen, wenn man in München sogar im Winter surfen kann?

Zu den liebenswerten Eigenheiten der Stadt München gehört es, dass hier rund um die Uhr und während des gesamten Jahres Menschen mit Surfbrettern unterm Arm herumlaufen. Es ist wahrscheinlich der einzige Ort Europas, an dem zur selben Zeit Surfboards und Ski in Straßenbahnen gewuchtet werden. Keine Frage, eine Stadt, in der Wellen und Berge, Winter und Sommer gleichzeitig stattfinden können, ist eine gute Stadt. Und die Eisbachwelle ist ja auch mal eine touristische Sehenswürdigkeit, die man als Einheimischer gern herzeigt. Sonst sind einem die vermeintlichen Attraktionen der eigenen Stadt ja oft eher peinlich: Hier, unser Glockenspiel, da, unser schmutziger Fernsehturm. Menschen fliegen doch nicht um die halbe Welt, um einen Fernsehturm zu besichtigen, zumal er nicht mal ein bisschen schief steht. Wirkungsvoller: Den Besuchern stattdessen einfach ein Surfboard in die Hand geben und sie einen Vormittag lang in der Straßenbahn durch die Stadt fahren lassen. Nächster Halt: Heimat.

(Im Bild: Surfbrett von PT Surfboards, einer von mehr als fünfzig Firmen der KAUF-LOKAL-Aktion unter der Schirmherrschaft von Hirmer in München, dort zu sehen vom 13. Februar bis zum 11. März.)  

Foto: Markus Burke