Trenchcoat ist knifflig. Trenchcoat ist: Entweder du siehst darin aus wie die Hepburn, also immer reizend urban abgehetzt. Dann ist es das beste Kleidungsstück überhaupt. Oder aber du siehst aus wie Derrick, also wie jemand, der immer freiwillig zwölf Stundenkilometer langsamer fährt als erlaubt und seine Haustiere siezt. Dann ist es ein Kleidungsstück mit eingebauter Zwangsstörung. Nein, mit dem Tragen von Trenchcoats ist es ähnlich wie mit dem Sportwagenfahren oder dem Schampustrinken – es ist nur richtig gut, wenn es nebensächlich erfolgt, sodass es im ersten Moment gar nicht auffällt. Wenn es hingegen so aussieht, als würde einem der Mantel die Hand geben oder als würde er sonntags mit seinem Menschen ins Kunstmuseum gehen, dann ist irgendetwas am Mensch-Textil-Verhältnis nicht ganz ausgewogen. In vielen Fällen hilft dann leider nur die Trennung. Der Mantel geht fortan allein ins Museum, sein Ex-Mensch sitzt hemdsärmelig im Schnellimbiss. Na ja.
Foto: Jason Evans