In Worte gekleidet

Viele Kleidungsstücke haben über die Jahre neue Namen erhalten. Als nächstes auf der Abschussliste: »Windjacke«.

Frischer Wind: Jacke von Stone Island.

Foto: Moos-Tang

Es gibt nicht nur altmodische Outfits, es gibt auch altmodische Outfitbezeichnungen. Faserpelz zum Beispiel. Das hat man in den Achtzigerjahren ständig gesagt, etwa: »Kauf dir doch einen Faserpelz, dann frierst du nicht am Wendelstein.« Der Wendelstein war ja auch so ein Achtzigerjahre-Berg. Und das Wort Faserpelz klang seltsamerweise noch nicht so ungewaschen wie heute. Oder Ballonseide: Das war ebenfalls eine große Sache, damals ein total modernes Material, direkt aus der bemannten Ballonfahrt übernommen! »Ich habe mir einen schicken Ballonseidenanzug zum Squash gekauft.« Ja, so sprach man. Faserpelz und Ballonseide sind heute komplett gentrifiziert worden und heißen ganz anders. Der Begriff Windjacke, oben exemplarisch in Szene gesetzt, ist gerade so an der Grenze. Powerjugendliche Verkäufer in Sportgeschäften könnten bei dem Wort vielleicht noch nach einiger Mühe erraten, dass es sich dabei um einen Third Layer handelt oder halt um ein Outer Shell vulgo Storm Jacket.