Wann der richtige Moment für einen Frühjahrsputz gekommen ist, kann einem leider keine moderne Armbanduhr verraten. Eher schon kann man es nachlesen, zum Beispiel in dem ziemlich erwachsenen englischen Kinderbuch Der Wind in den Weiden von Kenneth Grahame. Es beginnt sehr schön: »Der Maulwurf hatte den ganzen Morgen schwer geschuftet und in seinem kleinen Heim Frühjahrsputz gehalten. Zuerst mit Besen, dann mit Staubwedeln, dann, mit einer Quaste und einem Eimer weißer Tünche, auf Leitern und Tritten und Stühlen.« Schon in den nächsten Sätzen aber stellt der Maulwurf fest, dass er mehr noch als aufs Tünchen Lust auf einen Ausflug hat. Deswegen macht er sich aus seiner dunklen Höhle auf nach draußen, und zwar »ohne an eine warme Jacke zu denken«. So ist das im Frühling eigentlich immer: Zwar spürt man die Notwendigkeit, die Wohnung auf die Sonnenstrahlen vorzubereiten. Noch viel dringender ist aber der Wunsch, sich selbst nach draußen zu kehren. Ohne Jacke!
Innere Reinigung
Die ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr erinnern uns sofort ans Fensterputzen. Dabei ist etwas anderes viel wichtiger.