Neulich stand irgendwo zu lesen, bei der Wassermelone sei das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht in Ordnung. Man bekomme zu viel Frucht für zu wenig Geld. Das stimmt wohl, da hat die Natur nicht aufgepasst. Oft genug ist es aber andersherum, bei der Artischocke zum Beispiel. Der gelingt ja bisweilen das Kunststück, unterm Schälen einfach zu verschwinden. Das Wassermeloneneis auf diesem Foto ist haushaltsüblich portioniert, wirft aber andere Fragen auf. Wieso zum Beispiel unbedingt die Kerne, das lästigste Element einer Wassermelone, dabei sein müssen? Sind die wirklich so identitätsstiftend? Wie viele Kinder werden die Kerne einpflanzen, um einen Wassermeloneneisbaum zu bekommen? Egal, eigentlich soll es ja um den Ring gehen. Der bietet, wie man sieht, mehr Ring fürs Geld als üblich. Die große Zaha Hadid hat ihn entworfen, und wenn man das weiß, sieht man gleich ihre Olympia-Schwimmhalle in London vor sich - der gleiche kühne Schwung. Weltarchitektur für auf die Hand, sozusagen.
Zum Dahinschmelzen: Ring aus Sterlingsilber aus der Kollektion »Lamellae« von Zaha Hadid für Georg Jensen.
Foto: Markus Burke; Mitarbeit: Julia Christian