Verkopft

Wird die Welt härter? Oder nur unsere Köpfe weicher? Über den Trend zum Helm.

Obenauf: Kappe aus Samt, von Chanel.

Foto: Martin Fengel

Während der elegante Hut nach und nach aus den Kleiderschränken und Garderoben verschwindet, ist der Helm deutlich im Aufwind. Als wäre die Welt härter geworden oder die Köpfe der Menschen weicher. Jedenfalls – fast jeder hat heute Fahrrad-, Ski-, Skate- oder Kletterhelme und womöglich noch einen für den Fall, dass man sich einen der neuen E-Roller ausleiht. Dabei sind Helme, ähnlich wie Champagnersäbel, Gegenstände, die ihre Funktion nur sehr selten unter Beweis stellen müssen. Aber wenn die seltene Situa­tion eintritt, sind sie plötzlich unverzichtbar. Bei einer mittelgroßen Familie ergibt die Wahrscheinlichkeitsrechnung jedenfalls ganz schön viele Hohlkörper, die irgendwie im Flur verstaut werden wollen. Stichwort Hohlkörper – früher stolperte Papa nachts auf dem Weg zum Kühlschrank über das Playmobil-Piratenschiff, heute tappert er in einen Haufen vergessener Helme. Und das klingt dann ungefähr wie beim Bowlen, wenn die Kugel frontal in die Kegel einschlägt. Strike!

Fotoassistenz: Priscillia Grubo. Vielen Dank an die Hauptfeuerwache München