Zu den wenigen Menschen, die man in der Corona-Zeit kennengelernt hat, gehören Essenslieferanten. Denn auch wenn das Virus einen nicht direkt am Selberkochen hindert, so mindert es doch alle paar Tage die Lust darauf. Das Prinzip geliefertes Essen besteht zur einen Hälfte aus Faszination, zur anderen Hälfte aus Selbstekel. Wenn man, nach langem Warten, die Tüten mit den warmen Behältern auspackt (das ist die Faszination), stellt sich zudem eine gastrosophische Frage: Aus Karton und Styropor essen, oder doch noch alibimäßig alles auf Porzellan umbetten? Das gäbe zwar ein zivilisiertes Gefühl, kostet aber auch wertvolle Mjam!-Zeit, und irgendwie ist es auch Betrug – wenn schon bequem, dann richtig! Schon hat man das erste Stück Pizza oder Knusperhühnchen in der Hand. Noch vor dem Sättigungseffekt setzt dann aber leider der besagte Selbstekel ein. Halten wir also fest: Auch wenn die Uhr tickt, der Mindestkompromiss sollte sein, dass man das eigene Besteck benutzt.
Lieferzeit
Wer sich Essen nach Hause bestellt, steht am Ende immer vor der gastrosophischen Frage: Aus Karton und Styropor essen, oder doch noch alibimäßig alles auf Porzellan umbetten?