Mein Vater brachte mir einst bei, Autofahrer mit Hut äußerst vorsichtig zu behandeln. Am besten rechts ranfahren und den Hutträger sachte vorbeisteuern lassen, das waren seine Worte. Heute ist diese Sicherheitsmaßnahme wohl überholt, Hutträger der ersten Führerscheingeneration gibt es ja nicht mehr viele. Nein, wer jetzt mit einem Hut ins Auto steigt, tut dies aus Weltgewandtheit und lenkt sein Gefährt vermutlich so stilsicher durch den Verkehr, wie er sich kleidet. Wenn der Hut, wie in diesem Fall, auch noch von Gucci ist, hat die Fahrerin damit wahrscheinlich sogar schon die Rushhour in Mailand, Paris und Rom gemeistert, also: keine Gefahr! Nur, woran soll man sich denn jetzt orientieren bei der allgemeinen Risikoeinschätzung? Vorschläge: am Carsharing-Symbol auf der Autotür. Am Taxischild auf dem Dach. Und unbedingt am vierfachen Auspuffrohr. Gegen die letztgenannte Fraktion sind die tattrigen Hutfahrer von damals doch ziemlich harmlos.
Hauptsache: Hut von Gucci.
Foto: Jason Evans