Die Suppe für den Start ins neue Jahr

Heute enden für viele die verlängerten Feiertage, morgen geht es zurück an die Arbeit. Für den nötigen Elan hilft eine Suppe, die Lebensgeister weckt.

Frische Luft und eine heiße Suppe - viel mehr braucht es für mich nicht, um das Jahr gut zu beginnen. Es hilft natürlich sehr, wenn Gesundheit und Job halbwegs in Ordnung sind und Freunde und Familie wohlauf. Doch selbst in schwierigen Momenten tut die Suppe gut.

Hier meine besonders harmonische, dichte Variante: Eine Hühnerbrühe mit ihrer Fülle ist die wunderbare Basis. Spätzle spenden Energie und verbinden die einzelnen Aromen der Suppe miteinander. Alle anderen Zutaten verstärken noch die ursprüngliche Kraft der Brühe. Umami ist das japanische Wort, das diesen mundfüllenden fleischigen Geschmack beschreibt. Hier steckt Umami in vielen einzelnen Zutaten, vom Huhn über die Pilze und die Sojasauce bis hin zum Knoblauch. Zwiebeln und Lauch geben zusätzlich auch noch ihre Süße. Ingwer, Chili und Zitrone wirken anregend frisch und scharf. Speck und Soja liefern salzige Würze und einen Hauch von Rauch. Die Eigelbe bilden eine cremige Insel in der flüssigen Suppe. Gewürze vervollständigen das Aroma und sorgen für eine ganz leise Bitterkeit. Ohne die wäre das Bild nicht komplett.

Im Moment mag ich es, wenn die Suppe recht deutlich scharf und säuerlich schmeckt - vielleicht brauche ich für das neue Jahr einen Schubs, mehr Anregung als Gemütlichkeit. Doch jeder kann seine Neujahrs-Suppe selber abschmecken, ganz so wie es gerade am besten passt. Viel Glück!

Zutaten für 6 Portionen:
2 Zwiebeln
6 cm Ingwerwurzel
4 Knoblauchzehen
125 ml Sojasauce
1 Hähnchen
8 Anissterne
1 Cappuccinotasse voller getrockneter Pilze
Salz
200 g geräucherter Speck
1 kleine Lauchstange
1 Bund Koriander
500 g Spätzle (aus dem Kühlregal oder selbst gemacht – oder Udonnudeln, Reisnudeln...)
6 Eier
sauer-scharfe Chilisauce (z. B. Rocotto Chilisauce oder Tuong ot toi aus dem Asialaden)
Zitronen- oder Limettenstückchen

Zubereitung:
Zwiebeln ungeschält halbieren und in einem Topf mit der Schnittfläche nach unten 15 Minuten rösten bis die Zwiebelunterseite fast schwarz ist. Ingwerwurzel und Knoblauch mit einem Fleischklopfer, oder dem Boden eines Kochtopfs, leicht quetschen. Zu den Zwiebeln geben, mit Sojasauce und 2,5 Liter Wasser aufgiessen, leicht salzen. Fettstücke aus der Bauchöffnung des Hähnchens nehmen und in Scheiben schneiden, beiseite legen. Sternanis, Pilze, Hähnchen und Speck in den Fond legen, aufkochen und knapp unter dem Siedepunkt 90 Minuten gar ziehen lassen. Ab und zu den aufsteigenden Schaum mit einem Sieblöffel abschöpfen.

Hähnchen aus der Brühe nehmen, ein wenig abkühlen lassen. Das Fleisch von den Knochen lösen und in kleine Stücke zupfen. Die Brühe durch ein Sieb abgießen. Lauch putzen und waschen, dabei Wurzeln und welke Blätter entfernen. Lauch in Ringe schneiden. Hühnerbrühe mit Lauch und Hähnchen 2 Minuten kochen, die Herdplatte ausschalten, die Brühe auf der Platte ziehen lassen, abschmecken. Koriander sehr grob hacken. Spätzle oder andere Nudeln in kochendem Salzwasser kurz erhitzen. Hähnchenfett in einer Pfanne anbraten, die Eier in die Pfanne schlagen und als Spiegeleier braten. Nudeln abgießen und in Suppenschalen verteilen.

In jede Suppenschale ein Spiegelei legen. Mit Hühnersuppe aufgießen, mit Koriander bestreuen. Mit Chilisauce und Zitronenstückchen servieren, so dass jeder seine Suppe individuell abschmecken kann.