Wenn ich morgens Haferflocken in die Müslischale schütte, stehe ich kurz darauf im Studio oder im Stau. Wenn jedoch die Kaffeemaschine leise rauscht und ein Shakshuka aus der Küche duftet, dann beginnt ein besonderer Tag. Der erste Januar gehört unbedingt dazu. Doch genauso wie zum Schaumwein-Frühstück eignet sich das Ei in Tomatensauce auch als Party-Imbiss sehr spät in der Nacht – Shakshuka ist eine sehr gute Lowcarb-Alternative zu Gerichten wie Pasta mit Pesto oder Spaghetti aglio olio, Gerichten also, die erst lange nach einer Mitternachtssuppe ins Spiel kommen. Auch wenn der Gesundheitsaspekt bei der Rezeptauswahl dann manchmal gerade keine so große Rolle spielt. Shakshuka entspricht einer Art vorgezogener Bloody Mary, nur in heiß und in scharf und mit Substanz. Das Rezept ist flexibel, Tomaten, Ei und Chili müssen sein, Joghurt und Kichererbsen wären schön, der Rest richtet sich nach dem Inhalt von Kühl- und Vorratsschrank.
Foodtrends ändern sich nicht ganz so schnell wie Modefarben, doch Shakshuka kam mit gleich zwei Hypes in unsere Küchen: Der Tel-Aviv-Ottolenghi-Orient-Welle und dem Trend, das Frühstück über den ganzen Tag auszudehnen. Kann also sein, dass bald niemand mehr von Shakshuka spricht, wenn neue Hypes unsere Aufmerksamkeit fesseln. Bei mir persönlich ist das Rezept jedoch vom Trendfood ins Repertoire übergegangen – so wie auch Hummus und Chraime, mit denen wir das Jahr begonnen haben.
Shakshuka im Glas
Für 4 Personen:
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Bund Koriander
- ca. 2 TL Chilipaste, z.B. Harissa
- 1 Prise Kreuzkümmel
- 3 EL Olivenöl
- 250 g gekochte Kichererbsen (Glas)
- 400 g stückige Tomaten
- 2 EL Zitronensaft
- Salz
- 4 Eier (M)
- 200 g Sauerrahm oder fetter Joghurt
- Fladenbrot
- eventuell: Salzzitronenschale oder Salzzitrone, grüner Pfeffer
- Außerdem: 4 breite, ofenfeste Einmachgläser mit ca. 370 ml Inhalt
Außerdem: 4 breite, ofenfeste Einmachgläser mit ca. 370 ml Inhalt
Zwiebel und Knoblauchzehen schälen und würfeln. Koriander waschen, zupfen und hacken – mit Stielen und falls vorhanden auch mit den Wurzeln. Zwiebeln, Knoblauch, Chilipaste und Kreuzkümmel in einem kleinen Topf mit dem Olivenöl kurz anbraten. Kichererbsen, 200 ml Wasser, Tomaten und Zitronensaft zugeben, salzen und 15 Min. köcheln lassen.
Inzwischen den Backofen auf 200 Grad vorheizen (Umluft 180 Grad). Kichererbsenragout und die Hälfte vom Koriander mischen, in vier ofenfeste Gläser verteilen – das Ragout muss noch heiß sein, damit das Ei genau richtig gart. Jeweils eine Mulde in das Ragout drücken, ein Ei in jede Mulde gleiten lassen. Im Ofen etwa 8 Min garen.
Shakshuka mit reichlich Koriander bestreuen und mit Fladenbrot, gehackter Salzzitronenschale, grünem Pfeffer und Joghurt servieren.