Ihr Gefühl, wenn Sie an die schrillen VIVA-Jahre zurückdenken, Collien Fernandes?

Die Moderatorin und Schauspielerin im Interview ohne Worte über Klatschmagazine, Konfliktlösungen und Kindererziehung.

Geboren 26. September 1981 in Hamburg
Beruf Moderatorin, Schauspielerin, Autorin 
Ausbildung Klassisches Ballett in Hamburg und London 
Status Das waren noch Zeiten

Anfangs dachte man, das kann nix werden: eine deutsche Antwort auf MTV, den coolen amerikanischen Sender, der 1981 das Popmusikfernsehen erfunden hatte. Doch dann kam VIVA, im Dezember 1993, und wollte einfach sein wie die jungen Leute zwischen zwölf und 22: wild, chaotisch, ungestüm. Die Moderatorinnen und Moderatoren der ersten Generation hatten keine Ahnung, wie Fernsehen ging, und manche von ihnen, Heike Makatsch und Stefan Raab zum Beispiel, waren so gut darin, dass viele junge Leute zwischen zwölf und 22 in Deutschland davon träumten, auch bei VIVA zu moderieren. Collien Fernandes war noch ein Teenager, als sie sich im Jahr 2000 bei VIVA bewarb. Sie wurde nicht genommen, ging zu Bravo TV, zwei Jahre später wollte VIVA sie, dann war sie zwölf Jahre dort und prägte die zweite große VIVA-Phase zusammen mit Oliver Pocher, Sarah Kuttner, Charlotte Roche. Jetzt führt sie durch den dritten Teil der Dokumentation Die VIVA-Story – zu geil für diese Welt, Gastgeber der ersten beiden Teile sind Nilz Bokelberg und Markus Kavka. Es ist eine Freude, sie alle wiederzusehen, auch die jungen Gäste von damals, Grönemeyer, die Fantastischen Vier, Campino. Denn man hat fast vergessen, wie sehr VIVA Sprungbrett für eine große TV-Karriere war – und wie wichtig für die deutsche Musikszene.