Geboren 29. Juni 1958 in Backnang
Beruf Fußballtrainer
Ausbildung Lehramtsstudium Sport und Englisch in Stuttgart (1. Staatsexamen)
Status Wunder gibt es immer wieder
Deutsche, die in Österreich den Ton angeben, werden gern eines Besseren belehrt. Dabei hatte 2022, als Ralf Rangnick österreichischer Bundestrainer wurde, alles so schön angefangen. Rangnick, der wegen seines Taktikgespürs und seiner Erklärfreude auch »Fußballprofessor« genannt wird, machte aus Einzelspielern ein Team, und was für eins: Bei der EM 2024 gelang Österreich vor Fußballgrößen wie Frankreich und den Niederlanden ein historischer Gruppensieg. Rangnick brachte die Fußball-Euphorie zurück in ein Land, das eher für Wintersporterfolge bekannt ist. In Österreich war plötzlich das zu spüren, was Deutschland nach der WM 2014 verloren hatte. Doch dann, nach dem EM-Aus, kam es zu Machtkämpfen der Funktionäre beim ÖFB: mehr Geld für die Landesverbände, weniger fürs Nationalteam. Außerdem kritisierte der ÖFB-Vizepräsident Johann Gartner Rangnicks »ausrechenbare Spielweise«. Die Spieler, allen voran David Alaba, hielten zu ihrem Trainer, der erst im Frühling 2024, also sechs Wochen vor der EM, ein (sehr viel lukrativeres) Angebot des FC Bayern München abgelehnt hatte. Einstweilen bleibt er dem österreichischen Fußball erhalten: In der Qualifikation spielt Österreich gegen Rumänien, Bosnien-Herzegowina, Zypern und San Marino. Die WM-Teilnahme 2026 wäre für Österreich die erste seit 28 Jahren.