Sagen Sie jetzt nichts, Eddie The Eagle

Der Mann für die kleinen Sätze: Der Skispringer »Eddie The Eagle« im Interview ohne Worte über letzte Plätze, Gedanken in der Luft und eine besondere Ehre.

    Geboren: 5. Dezember 1963 in Cheltenham
    Beruf: Maurer und Skispringer (früher), Motivationstrainer und Werbefigur (heute)
    Ausbildung: Maurerlehre
    Status: Kurzstreckenflieger

    Im Sport bleiben die Sieger in Erinnerung, die Verlierer vergisst man schnell. Bei Michael Edwards war es umgekehrt: Er wurde bei den Olympischen Spielen 1988 in Calgary Letzter im Skispringen, mit dem schlechtesten Wettkampfergebnis der Geschichte. Doch Edwards jubelte, als hätte er das Ding gewonnen. Nachdem er sich erfolglos im Judo, Volleyball und Pferdesport versucht hatte, wurde er der erste Skispringer aus Großbritannien, trainierte – teils mit einer Schulmannschaft, teils unter der Anleitung einer talentierten Zwölfjährigen – auf den Hügeln rund um Gloucester und durfte dann tatsächlich sein Land bei den Olympischen Spielen vertreten. Michael Edwards nannte ihn bald niemand mehr. Er war jetzt ein Star, er war Eddie the Eagle. Eddie, der Mann mit den dicken Brillengläsern, bei dem man jedes Mal erleichtert war, wenn er heil auf der Erde aufsetzte. Eine schöne Geschichte, wenn sie nicht so deprimierend erwartbar weitergegangen wäre: Eddie nahm ein paar Singles auf, Eddie schrieb ein Buch, Eddie brach sich ein paar Knochen, meldete Insolvenz an, wurde wieder Maurer. Jetzt hebt er noch einmal ab: Seine Lebensgeschichte wurde mit dem Titel Eddie the Eagle – Alles ist möglich verfilmt und ist gerade in den deutschen Kinos angelaufen.

    Fotos: Frank Bauer