Sagen Sie jetzt nichts, Rolf Eden

Der Berliner Playboy über den Charme des alten West-Berlins und den israelischen Unabhängigkeitskrieg.

    Name: Rolf Shimon Eden 
    Geboren: 6. Februar 1930 in Berlin-Tempelhof 
    Beruf: Geschäfts- und Lebemann  
    Ausbildung:
    Schule (mit 14 abgebrochen) 
    Status: Der Mann mit den Eigenschaften

    Heute müsste ein guter Tag im Leben des Rolf Eden sein. Er ist mal wieder drin, sogar mit Fotos. Eden prüft jeden Morgen die Illustrierten, ob über ihn berichtet wird. Er ist eitel, logisch, und sieht ja auch immer noch aus wie Ende 70: der Mann, der im West-Berlin der Fünfzigerjahre das war, was später Wowereit wurde – nein, nicht Bürgermeister, sondern Partykönig. Als Clubs noch Diskotheken hießen, hatte er einige davon, veranstaltete Misswahlen, ließ halb nackte Tänzerinnen auflaufen und zeugte nebenbei sieben Kinder mit sieben Frauen, die er alle verließ, sobald sie schwanger wurden. Bis heute gilt Eden als unverbesserlicher Playboy, daran konnte auch der Dokumentarfilm The Big Eden nichts ändern, in dem seine Kinder nur Gutes über ihn berichten. Was viele nicht wissen: Als Kind floh Eden mit seinen Eltern vor den Nazis und kämpfte 1948 als Elite-Soldat in der israelischen Armee. 2011 kürte ihn ein Berliner Stadtmagazin zum »peinlichsten Berliner«. Eden ist stolz drauf. Er war mal wieder drin.

    Fotos: Axel Martens