Wie sieht norddeutscher Humor aus, Jan Georg Schütte?

Der Schauspieler und Regisseur im Interview ohne Wort über sein Alter, Erinnerungen an New York und die Frage, was das Beste an den 80er Jahren war.

Geboren 6. Dezember 1962
Beruf Schauspieler und Regisseur
Ausbildung Schauspielschule in Hamburg und New York
Status Von wegen Friede, Freude, Eierkuchen

Jan Georg Schütte als Kauz, bisschen zauselig, so kennt man ihn, die Typen scheint er zu mögen, denn er spielt sie, auch wenn er selbst Regie führt und sich seine Rollen nicht nur aussuchen, sondern sogar schreiben kann. Schütte führt mittlerweile mehr Regie, als er spielt, denn seinerzeit, sagte er mal, hat er sich am Theater mit sich selbst auf der Bühne gelangweilt, ähnlich ging es ihm mit seinen Fernsehrollen. Und so erfand Schütte sein eigenes Genre: Filme und Miniserien, die quasi gleichzeitig geprobt und gedreht werden. Und die auf den ersten Blick auch eher kauzig und klamaukig wirken, inklusive der Musik, doch bei genauem Hinsehen gesellschaftspolitische Satire sind. Liebevoll natürlich. Oft ist Charly Hübner mit im Team, um den herum Schütte ein Best of deutscher Schauspielerinnen und Schauspieler gruppiert, von Mario Adorf bis Senta Berger, von Peter Kurth bis Jördis Triebel, von Devid Striesow bis Claudia Michelsen. Sie alle kennen die Biografien ihrer Figuren, dann wird losimprovisiert, aufgezeichnet von sehr vielen Kameras, wenige Tage dauert so ein Dreh nur. Mit diesem Genre hat Schütte die ARD-Mediathek erobert, zurzeit kann man so einiges dort abrufen, Altersglühen von 2014 zum Beispiel, Micha denkt groß vom Herbst dieses Jahres – aber auch Weihnachtliches wie Das Fest der Liebe.