Was wollten Sie der AfD schon immer mal sagen?

Die Sängerin Namika im »Interview ohne Worte« über peinliche Hip-Hop-Posen, den besten Handball-Wurf und die Frage, wie sie auf ein Angebot von Dieter Bohlen reagieren würde.

Geboren 23. August 1991 in Frankfurt am Main (als Hanan Hamdi)
Beruf Sängerin
Ausbildung Philosophiestudium (abgebrochen)
Status Neueste Deutsche Welle

Ihren Künstlernamen hat Hanan Hamdi, Enkelin marokkanischer Einwanderer, mit Bedacht ausgewählt: Namika, Arabisch für »Schreiberin«. Denn es ist auch ihr kompliziertes Leben, das sie immer wieder aufschreibt und besingt: Hamdi wuchs bei ihrer Mutter und ihren Großeltern in Frankfurt am Main auf, ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Er dealte mit Drogen, drohte einmal sogar, die eigene Tochter zu kidnappen, inzwischen ist er tot. Namika hat ihm trotzdem ein Denkmal gesetzt, in ihrem Lied Ahmed (1960–2002): »Ich hab ihn nie gesehen, nie gehört, nie begriffen«, singt sie da, »doch alle meinen, ich sei ihm wie aus dem Gesicht geschnitten.« In ihren Texten thematisiert Namika immer wieder ihre Wurzeln. Ihr Debütalbum von 2015 heißt wie die marokkanische Küstenstadt, aus der ihre Familie stammt: Nador. Ihr aktuelles Album trägt den Titel Que Walou, im gleichnamigen Lied singt sie einen Teil auf Berberisch. Ihr größter Hit: Lieblingsmensch, ein lässiges Hohelied auf die Freundschaft, astreiner Pop, ideal zum Autofahren oder Aufwachen, trotzdem versteht sie sich als Rapperin, sagt »ultrafresh«, wenn sie neu meint. »Im Hip-Hop«, sagt sie, »ist es wichtig, dass mehr Frauen ins Spiel kommen, ohne Klischees bedienen zu müssen. Du brauchst keine harte Frau zu sein, um rappen zu können.«