Susanne Kennedy
Geboren19. Juli 1977 in Friedrichshafen
Beruf Theaterregisseurin
Ausbildung Studium der Theaterwissenschaften in Mainz, Regieschule in Amsterdam
Status Tripadvisor
Auch wenn man sie fast nie auf der Bühne sieht, denn sie ist Regisseurin und tritt, wenn überhaupt, nur zum Applaus nach der Premiere vors Publikum – Susanne Kennedy ist das Gesicht des modernen Theaters. Ende 2017 bekam sie den »Europäischen Theaterpreis für Neue Realitäten«. Kennedys Inszenierungen sind näher an der Bildenden Kunst als am Theater. Die Schauspieler tragen Masken und agieren wie Puppen, die Bühne ist eine einzige große, bunte Installation, Stimmen und Musik sind Playback, alles wirkt sehr artifiziell. Wenn man sich darauf einlässt, ist so ein Abend wie mit den Selbstmord-Schwestern wie ein guter Trip: Man fällt in einen Rauschzustand. Wenn man sich aber nicht darauf einlassen kann oder will, ist so ein Abend wie ein schlechter Trip: Man hofft, dass die Halluzinationen endlich aufhören. Kennedy sagt zu ihrer Arbeit: »Für mich ist das Hyperrealismus.« Sie kommt aus Friedrichshafen am Bodensee, den englischen Namen verdankt sie ihrem schottischen Vater. Nach der Regieschule in Amsterdam inszenierte sie 13 Jahre lang in den Niederlanden, Johan Simons holte sie an die Münchner Kammerspiele (Warum läuft Herr R. Amok?), Chris Dercon an die Berliner Volksbühne (Women in Trouble). Im Januar 2019 wird ihr Stück Coming Society in Berlin uraufgeführt.