Wie viel Feminismus verträgt Deutschland, Wana Limar?

Die aus Afghanistan stammende Moderatorin und Influencerin im Interview ohne Worte: über guten Geschmack, ihr Engagement für Kinder und die Frage, welche Superkraft sie gerne hätte.

Geboren 1990 in Kabul, Afghanistan
Beruf Moderatorin und Influencerin 
Ausbildung Studium Modejournalismus und Medienkommunikation 
Status Trägt dick auf

Die kultivierte Deutsche trage wenig Make-up, sagt Wana Limar, und das ist nicht als Kompliment gemeint bezüglich der Schminkgewohnheiten der deutschen Frau, die sich von »veralteten Frauenmagazinen« beraten lasse und daher keine Ahnung von Beauty habe. In Afghanistan, wo Limar geboren wurde, denke man angesichts einer dezent geschminkten Frau, sie hätte die Grippe. In Deutschland denke man angesichts einer stark geschminkten Frau, sie sei »eine Tussi, minderbemittelt, leicht zu haben«. Wana Limar, die ihre ersten vier Lebensjahre mitsamt Familie im Asylbewerberheim auf vier mal vier Quadratmetern verbrachte und dann in Hamburg-Langenhorn aufwuchs, war Moderatorin des Jugendsenders MTV, gibt in Videos ernst gemeinte, aber witzige Schönheitstipps, zeigt ihren Style auf Instagram und gehört damit zur blühenden Branche der Influencer. Ihr Make-up-Idol ist Jennifer Lopez, »Ende der Neunzigerjahre die Erste, die den Glow hatte«, wie Limar sagt: »Weg von einem matten Gesichtsbild, hin zu einem vorteilhaften Glanz.« Ihr anderes Vorbild ist ihre Schwester Hila, die sich als Vorstand des Vereins »Visions for Children« für Schulbauprojekte in Afghanistan und Uganda engagiert. Und die Wana als Mitglied und mittlerweile Prominente dabei unterstützt.